Jetzt bin ich natürlich nicht nur hier um Salzwasser zu schlucken (und außerdem dachte ich echt das Wasser wäre wärmer hier, gesegnet sei Neopren - das schwarze Gold!) und Klamotten jenseits all meiner Kleiderschrankkapazitäten einzukaufen. So weit hab ich es leider noch nicht geschafft dafür bezahlt zu werden - obwohl ich hart dran arbeite!
Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier, also warum sonst?
Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier, also warum sonst?
Ein Buch.
Ein Buch?
Ein Buch!
Ein Buch lesen?
Nein, ein Buch schreiben!
Boah!
:-) Ich weiß...
Naja, mehr oder weniger.
Das dumme an einer Bedienungsanleitung ist, das sie selten das tut, was ihr Name vorgibt - nämlich den frischgebackenen Besitzer einer brandneuen Stereoanlage, Waschmaschine, Luxuslimousine, Workflowsoftware oder Kaffeemaschine zu ihrer Bedienung anzuleiten. OK, bei einer Kaffeemaschine klappt das vielleicht schon noch. Aber nur, weil ich mir 800 Seiten Handbuch zur aktuellen S-Klasse durchgelesen habe, kann ich deswegen noch lange nicht Auto fahren (Ich spar mir an dieser Stelle mal die Analogie zu der Software, mit der ich arbeite ,herzustellen, das wäre eh nicht nachvollziehbar. Stellt euch einfach vor es wäre keine S-Klasse, sondern zum Beispiel ein Space Shuttle. Hier gibt es also noch ein paar Knöpfe mehr).
Das ist ein Problem an dem so ziemlich jede Software krankt. Alles ist inzwischen so komplex geworden, dass die Handbücher inzwischen kaum mehr tun können, als alle Funktionen aufzulisten. Um dann zu lernen, wie man wirklich etwas sinnvolles damit machen kann, investiert man dann
Das dumme an einer Bedienungsanleitung ist, das sie selten das tut, was ihr Name vorgibt - nämlich den frischgebackenen Besitzer einer brandneuen Stereoanlage, Waschmaschine, Luxuslimousine, Workflowsoftware oder Kaffeemaschine zu ihrer Bedienung anzuleiten. OK, bei einer Kaffeemaschine klappt das vielleicht schon noch. Aber nur, weil ich mir 800 Seiten Handbuch zur aktuellen S-Klasse durchgelesen habe, kann ich deswegen noch lange nicht Auto fahren (Ich spar mir an dieser Stelle mal die Analogie zu der Software, mit der ich arbeite ,herzustellen, das wäre eh nicht nachvollziehbar. Stellt euch einfach vor es wäre keine S-Klasse, sondern zum Beispiel ein Space Shuttle. Hier gibt es also noch ein paar Knöpfe mehr).
Das ist ein Problem an dem so ziemlich jede Software krankt. Alles ist inzwischen so komplex geworden, dass die Handbücher inzwischen kaum mehr tun können, als alle Funktionen aufzulisten. Um dann zu lernen, wie man wirklich etwas sinnvolles damit machen kann, investiert man dann
- Seeehhhr viel Zeit ins Ausprobieren,
- Viel Geld in Fachbücher, oder aber
- Seeehhhr viel Geld in Schulungen
(Zur Erinnerung - wir haben gerade schon zwischen 100.000 und 1 Million für die Software ausgegeben)
Klingt alles nicht so toll. Genau dafür hat man sich bei IBM die RedBooks ersonnen. Die erklären mit leicht verständlicher Sprache und anhand vieler praktischer Beispiele wie man Herr wird über WebSphe... ja, IBM Software eben. Und damit das klappt werden diese Bücher eben gerade nicht von den Leuten geschrieben, die die Programme bauen, sondern von denen, die sie benutzen. So wie mir.
Und damit sie von so vielen Leuten wie möglich gelesen werden (hey - wir wollen schließlich Software verkaufen), wiegt IBM die an der Kasse nicht wie andere IT Fachbücher in Gold auf, sondern verschenkt sie. Zumindest in elektronischer Form. Wer sie gedruckt haben will, kann sie auch kaufen. Aber selbst dann sind sie noch vergleichsweise günstig.
RedBooks gibt es inzwischen seit vielen Jahren und IBM investiert eine Menge Geld in ihre Produktion. Sie sind in der Branche sehr anerkannt und erfolgreich ("At approximately 500,000 downloads per month, they are the most downloaded books on the internet."). Daraufhin leitete unsere Residency-Leaderin die Willkommens-Mail an unser Team auch gleich mal mit den Worten ein: "Yes. You will be famous." (Blablabla....) Das ist natürlich auch Quatsch. Aber immerhin - der Matze wird eine ISBN-Nummer.
Geschrieben werden diese RedBooks in sogenannten Residencies.
Zu einer Residency kommen 4-8 Personen, die Experten auf ihrem Fachgebiet sind, für 4-14 Wochen zusammen und schreiben ein solches RedBook. Diese Residencies finden sinnvollerweise meist in den Labors statt, in denen die betreffende Software auch entwickelt wird. Auf diese Weise hat man einen direkten Draht zu den Entwicklern und hat für alle Fragen schnell einen kompetenten Ansprechpartner zur Hand. Manche dieser Entwicklungslabore liegen in Kalifornien. Das wiederum motiviert manche Menschen an so einem RedBook mitzuschreiben.
Womit wir also wieder bei mir wären. Und dem Grund warum ich hier bin.
Wie man jetzt ein Buch schreibt?
Keine Ahnung! Wir werden es herausfinden. Die nächsten sechs Wochen lang.