Thursday, May 31, 2007

Yes. You will be famous.

Jetzt bin ich natürlich nicht nur hier um Salzwasser zu schlucken (und außerdem dachte ich echt das Wasser wäre wärmer hier, gesegnet sei Neopren - das schwarze Gold!) und Klamotten jenseits all meiner Kleiderschrankkapazitäten einzukaufen. So weit hab ich es leider noch nicht geschafft dafür bezahlt zu werden - obwohl ich hart dran arbeite!
Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier, also warum sonst?

Ein Buch.
Ein Buch?
Ein Buch!
Ein Buch lesen?
Nein, ein Buch schreiben!
Boah!
:-) Ich weiß...

Naja, mehr oder weniger.
Das dumme an einer Bedienungsanleitung ist, das sie selten das tut, was ihr Name vorgibt - nämlich den frischgebackenen Besitzer einer brandneuen Stereoanlage, Waschmaschine, Luxuslimousine, Workflowsoftware oder Kaffeemaschine zu ihrer Bedienung anzuleiten. OK, bei einer Kaffeemaschine klappt das vielleicht schon noch. Aber nur, weil ich mir 800 Seiten Handbuch zur aktuellen S-Klasse durchgelesen habe, kann ich deswegen noch lange nicht Auto fahren (Ich spar mir an dieser Stelle mal die Analogie zu der Software, mit der ich arbeite ,herzustellen, das wäre eh nicht nachvollziehbar. Stellt euch einfach vor es wäre keine S-Klasse, sondern zum Beispiel ein Space Shuttle. Hier gibt es also noch ein paar Knöpfe mehr).
Das ist ein Problem an dem so ziemlich jede Software krankt. Alles ist inzwischen so komplex geworden, dass die Handbücher inzwischen kaum mehr tun können, als alle Funktionen aufzulisten. Um dann zu lernen, wie man wirklich etwas sinnvolles damit machen kann, investiert man dann
  1. Seeehhhr viel Zeit ins Ausprobieren,
  2. Viel Geld in Fachbücher, oder aber
  3. Seeehhhr viel Geld in Schulungen

(Zur Erinnerung - wir haben gerade schon zwischen 100.000 und 1 Million für die Software ausgegeben)
Klingt alles nicht so toll. Genau dafür hat man sich bei IBM die RedBooks ersonnen. Die erklären mit leicht verständlicher Sprache und anhand vieler praktischer Beispiele wie man Herr wird über WebSphe... ja, IBM Software eben. Und damit das klappt werden diese Bücher eben gerade nicht von den Leuten geschrieben, die die Programme bauen, sondern von denen, die sie benutzen. So wie mir.
Und damit sie von so vielen Leuten wie möglich gelesen werden (hey - wir wollen schließlich Software verkaufen), wiegt IBM die an der Kasse nicht wie andere IT Fachbücher in Gold auf, sondern verschenkt sie. Zumindest in elektronischer Form. Wer sie gedruckt haben will, kann sie auch kaufen. Aber selbst dann sind sie noch vergleichsweise günstig.
RedBooks gibt es inzwischen seit vielen Jahren und IBM investiert eine Menge Geld in ihre Produktion. Sie sind in der Branche sehr anerkannt und erfolgreich ("At approximately 500,000 downloads per month, they are the most downloaded books on the internet."). Daraufhin leitete unsere Residency-Leaderin die Willkommens-Mail an unser Team auch gleich mal mit den Worten ein: "Yes. You will be famous." (Blablabla....) Das ist natürlich auch Quatsch. Aber immerhin - der Matze wird eine ISBN-Nummer.
Geschrieben werden diese RedBooks in sogenannten Residencies.
Zu einer Residency kommen 4-8 Personen, die Experten auf ihrem Fachgebiet sind, für 4-14 Wochen zusammen und schreiben ein solches RedBook. Diese Residencies finden sinnvollerweise meist in den Labors statt, in denen die betreffende Software auch entwickelt wird. Auf diese Weise hat man einen direkten Draht zu den Entwicklern und hat für alle Fragen schnell einen kompetenten Ansprechpartner zur Hand. Manche dieser Entwicklungslabore liegen in Kalifornien. Das wiederum motiviert manche Menschen an so einem RedBook mitzuschreiben.
Womit wir also wieder bei mir wären. Und dem Grund warum ich hier bin.

Wie man jetzt ein Buch schreibt?
Keine Ahnung! Wir werden es herausfinden. Die nächsten sechs Wochen lang.

Monday, May 28, 2007

Ontario Mills

So, jetzt auch mal was (zum neidisch werden ;-) für die weibliche Leserschaft:
Ontario Mills Outlet Mall
We are one of California's premier shopping centers offering more than 200 retailers....
30-90 Minuten östlich von L.A. (je nachdem aus welchem Teil der Stadt man kommt), mitten im Nirgendwo liegt dieser Konsumtempel, in dem man locker ganze Wochenenden verbringen kann. Nicht umsonst verfügt der Komplex neben 200 Geschäften über unzähliges Fast&Slow-Food Restaurants, ein Kino und (das muss man sich mal geben!) sogar ein Hotel.
Mein Beileid all jenen Familienvätern, Ehemännern und Freunden die hier regelmässig reingezerrt werden.
Wenn man hier eine Weile unterwegs ist, kann man aber auch gut verstehen, warum sich Frauen immer einen Packesel zum Einkaufen mitnehmen, selbst wenn er noch so nervig ist. Die Alternative bedeutet, dass man so wie ich alle zwei Stunden wieder raus zum Parkplatz muss (der aber natürlich 1. in unbegrenzter Menge vorhanden und 2. nie weit weg ist; wir sind ja schließlich in den USA) um die vollen Einkaufstüten loszuwerden.
Da ich beim Einkaufen auch über nicht die Ausdauer der weiblichen Textilgroßwildjägerin verfüge, war für mich nach knapp 5 Stunden auch erstmal Schluss mit shoppen.

Ausbeute bis dahin:

  • 1 Paar Schuhe
  • 1 Hose
  • 1 Hemd
  • 2 Polos
  • 3 Longsleeves
  • 12 Shirts (klar bin ich bekloppt - und das werden noch mehr...)
  • 1 Gratis Badetuch (naja...)
Summasummarum $370 für 20 Teile (das Badetuch hab ich jetzt mal unter Ulk verbucht), also $18,50 (€13,75) pro Teil. In Deutschland hätte allein jedes der T-Shirts 30 Euro gekostet - ganz abgesehen davon, dass bei uns nicht nur die Preise sondern auch die Auswahl eine Frechheit sind. Was ich da gespart hab!
Wenn ich noch ein paarmal einkaufen gehe, dann brauche ich bald nicht mehr zu arbeiten, so reich werde ich mich gespart haben.
Aber irgendwie muss ich mir ja auch das Surfbrett finanzieren ;-)

Warum bin ich nochmal hier in Californien? Achso, morgen gehts mit Arbeit los. Bin schon sehr gespannt. Dann schreib ich hier auch mal was aus welchem Grund ich (offiziell) hier bin.

Huntington Beach Pier

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So, nun aber endlich mal zum Sinn und Zweck dieser Reise. Nach der Pleite mit Newport gestern hab ich mich heute mal vor der Haustür umgesehen. Muss ja einen Grund geben, warum sie Huntington als Surf City USA bezeichnen.
Also mal den Spot und die Competition abgecheckt.
Geht schonmal gut los:
Hooray Beer!
Idyllisch ists auch:
All natural
Wellen? Check!
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Skills? Auch da.
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Sieht nach einem Spot aus, der meiner würdig ist :-)
Cutback in four steps
Luft- und Wassertemperatur sind jedoch noch steigerungsfähig. Beides so knapp unter 20°C.

Mehr Surfaction

Sunday, May 27, 2007

Private Property

Nordkalifornien hat eindeutig das bessere Ende des Highway One abbekommen.
Südlich von Los Angeles wird die Küste nicht nur deutlich felsiger, sondern an die Stellen, die nicht felsig sind, kommt man kaum heran. Südlich von Huntington Beach endet fast jeder Abzweig nach rechts (also zur Küste) ziemlich abrupt vor einem großen Gittertor inklusive Wachhäuschen mit Videoüberwachungsanlage, Spiegeln zur Bombensuche und Spikes zum Reifenzerstechen. So gut ist in Deutschland kaum eines Bundeswehrkaserne ausgerüstet. Newport Beach und die weiter südlich folgenden Gemeinden Laguna Beach und Dana Point sind vor allem Zufluchtorte der Wohlhabenden aus L.A. die es nicht ganz bis nach Beverly Hills geschafft haben. Und die wohnen gern am Meer. Und die teilen nicht gern. Und wenn sie teilen, dann kostet das gleich mal 10 Dollar Parkgebühr.
Also fährt man zwar die ganze Zeit fast direkt neben der Küste entlang, sieht aber selten etwas anderes als die Villen auf den gut verrammelten Privatgrundstücken. Das gestaltet die Suche nach Surfspots ausgesprochen frustrierend, weswegen ich das auch relativ schnell gelassen habe und mich jetzt einfach mit den sieben Meilen Strand von Huntington zufrieden gebe :-)
Nichtsdestotrotz sind die Häuser in der Gegend schon verdammt geil. Mal gucken?
Architectural Diversity
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Ocean Blvd Water Front
I'm still waiting...
Volvo Zombie

Memorial Day is coming up

Count the Flags

Und jeder gute amerikanische Bürger hängt die Winkelemente raus.
Wer alle Flaggen im Bild findet, darf sich einen Gratis-Donut nach Wahl bei mir abholen.
(Klicken für ein größeres Bild)

Only in the USA


  • 1 Teller
  • 2 Messer
  • 1 Schüssel

Für die Putzfrau Grund genug die Spülmaschine einzuschalten...

(Und eins der beiden Messer ist dabei noch nichtmal sauber geworden)

Saturday, May 26, 2007

Home Again - History Repeating

"Nun also endlich die ersten Zeilen verfasst unter kalifornischer Sonne. Obwohl man dazu sagen muss, dass selbige zwar scheint, die Temperaturen in San Francisco aber denen in Deutschland um fast zehn Grad hinterherhängen." - Gepostet Samstag, 28.5.2005

Nun also endlich die ersten Zeilen verfasst unter kalifornischer Sonne. Obwohl man dazu sagen muss, dass selbige zwar scheint, die Temperaturen in Los Angeles aber denen in Deutschland um fast zehn Grad hinterherhängen. - Samstag, 26.5.2007

Cali hat mir also wieder mal einen kühlen Empfang bereitet und bietet im Moment gerade so T-Shirt-taugliches Wetter. Aber wir werden schon noch wieder warm werden miteinander, davon bin ich fest überzeugt. Zumal ich in Deustchland wettertechnisch ja auch nichts zu verpassen scheine - hier ist es zwar auch windig, aber wenigstens (natürlich!) trocken.
Aber der Reihe nach. Nach etwa zwei Stunden Schlaf in der Nacht und noch zwei Stunden Dösen im Flieger kam ich gestern schon reichlich platt in L.A. an. Wenig aufgemuntert durch die Tatsache, dass der Flughafen genauso ein Moloch ist, wie die Stadt selber (9 Terminals!) habe ich mich geistig schon wieder auf stundenlanges Schlange stehen bei Einwanderung und Zoll vorbereitet und war dann angenehm überrascht nach kaum 20 Minuten durch alles durch zu sein.
Und was sagt der Officer am Ende doch tatsächlich? "Welcome to the USA!" Hoppla! Was denn hier los? Sind Besucher inzwischen doch wieder mehr als nur potenzielle Terroristen? Den Spruch habe ich jedenfalls bei keiner der letzten drei USA-Einreisen gehört. Da fühlte man sich eher wie im Polizeiverhör und musste sich gegen Unterstellungen wehren, man würde vielleicht vorhaben illegal in den Staaten zu arbeiten oder - Gott bewahre - zu bleiben!
Insofern also mal ein guter Start in die sieben Wochen Cali. Mietwagen stand auch schon bereit und nach etwa einer Stunde L.A. Freitagnachmittagverkehr (zäähhhh....) war ich in meiner temporären Heimat angekommen.
Das Apartment ist unspektakulär, hat aber alles was man braucht und vor allem - es steht in Californien! :-) Nach Huntington Beach sind es etwa 10 Minuten - die Dusche im Apartment ist also quasi überflüssig.
Den Rest gibts in Bildern - bin schreibfaul müde. Zum ersten Mal seit drei Jahren spüre ich ein bissle was vom Jetlag. Das Alter...
Blick von oben auf die Anlage:

Blick von innen:
Apartment
Kitchen
Bed "Room"

Später mehr von meiner ersten Erkundungstour.

Sunday, May 20, 2007

It just keeps getting better

Schrub ich euch in meiner "Neujahrsansprache" und drückte damit die Hoffnung aus, dass dieses Jahr wieder ein ganz besonderes wird, obwohl die vorherigen Jahre an sich schon unübertrefflich waren.
Nun sitze ich hier - sprachlos ob der Ereignisse der zurückliegenden Meisterfeier des VfB Stuttgart - und sehe mich wieder einmal bestätigt: It just keeps getting better!
Geiler kann man überhaupt gar nicht Abschied feiern als erst im Stadion mitzuerleben wie der VfB Meister wird und dann einer Wahnsinnsparty beizuwohnen die alles in den Schatten stellt, was hier 2006 zur Fußball-WM ablief. Fußball, Fans, Fanta 4, Euphorie, Tränen, Stimme versagt. Gänsehaut pur!

Und jetzt Cali. Das Leben ist schön. Just that.

Saturday, May 19, 2007

Bevor es losgeht...

Gibts hier in Stuggi natürlich noch was zu erledigen.
Meisterticket
Als mein Mitbewohner Erik vor zwei Monaten die Tickets für das Saisonfinale für uns kaufte und mit der Notiz "19.5. Meisterfeier" versehen an unser schwarzes Brett pinnte, da habe ich noch gelacht.
Jetzt lache ich wieder - nur nicht mehr vor Spott sondern vor Vorfreude auf das Spiel in drei Stunden und auf ein Stuttgart, das wieder so sein wird wie zu der magischen WM-Zeit im letzten Jahr.

Stuttgart - Ein Sommermärchen

Friday, May 18, 2007

And the show goes on...

Wenn sich hier auf einmal wieder was tut, dann kann das nur einen Grund haben - der Messias und seine große Liebe Cali werden wieder vereint sein. Yeah!
Vom 25.05. bis zum 15.07. werde ich wieder im Golden State verweilen, bis in die Nacht arbeiten, mit dem Brett die Wellen des Pazifiks abreiten und mit dem Mustang jeden Meter des Highway One vermessen.
In einer Woche gehts los und wie das so halt so ist kurz bevor man seine Traumfrau wieder sieht bin ich schon reichlich nervös :-)
Ich werde die nächsten acht Wochen wie schon 2004 und 2005 (un)regelmässig ein paar Texte und Bilder zu eurer Unterhaltung fallen lassen, da ich euch leider nicht alle mitnehmen kann. (Btw: Wer mich besuchen will ist herzlich eingeladen :-)
Jetzt stürze ich mich aber ein letztes Mal ins Berliner Nachtleben und verabschiede mich von meiner Lieblingsstadt.
Bis bald im Paradies.

YEAH!!!